MARDER

Kurzfilm // Länge: 30min // Produzent: SWR, BR, Arte, Filmakademie Baden-Württemberg (Drittjahresfilm)

01

Nach ihrem Auslandseinsatz in Afghanistan wird Sandra von einer Depression heimgesucht. Doch ist es die Soldatin, mit der etwas nicht stimmt oder die Welt, in der wir leben?

Sandra sucht sich selbst

02

Als Sandra nach Deutschland zurückkehrt, fühlt sie sich fremd. U-Bahnen und Leute, die zur Arbeit hetzen, Yoga-Stunden und Kaffeetrinken mit Freundinnen – das alles sieht Sandra nur noch von außen, als gehörte sie nicht dazu. Am Telefon hört sie ihren Freund Christian flüstern; die anderen sprechen von einer Depression, Sandra soll in Therapie. Sie fühlt sich unverstanden – die Sinnlosigkeit, die sie spürt, ist doch da.

03

Eines Tages springt Sandras Auto nicht an, ein Schatten huscht ums Haus, Sandra erwacht in der Nacht von einem Kratzen und Scharren auf dem Dachboden. Ein Marder gräbt seine Gänge und erweckt in Sandra einen den Wunsch auszubrechen.

Doch der Marder bleibt ein Raubtier, das niemand in seinem Haus dulden will…

MARDER wurde im Mai 2015 in und um Ludwigsburg als gemeinsamer Drittjahresfilm realisiert. Der Film entstand in Koproduktion mit den Fernsehanstalten SWR, BR und Arte. Nadine und Sebastian stolperten im Sommer 2014 im Rahmen des Abzugs der deutschen Truppen aus Afghanistan über das Thema der Kriegsheimkehrer und ihrer ungehörten Stimme in der deutschen Medienlandschaft. Während unserer Gespräche mit ehemaligen und aktiven Soldaten bekamen wir mehr und mehr den Eindruck, dass das im deutschen Fernsehen/Film vermittelte Bild des Kriegsheimkerers in weiten Teilen nicht der Lebenswirklichkeit der Menschen entspricht. So entstand erst das Drehbuch und anschließend der Film MARDER, der sich daran versucht, dem Lebensgefühl einer Heimgekehrten Rechnung zu tragen.

Uraufgeführt wurde der Film auf den Hofer Filmtagen 2015.

Fotos: Ruwen Breuer und Martin Ludwig